„Neid ist die aufrichtigste Form von Anerkennung.“
Wilhelm Busch
Hand auf‘s Herz:
Wer war noch nie neidisch?
Ich meine hier nicht den bedeutungslosen Kommentar, wenn eine Freundin, ein Freund im grauesten Winter in den sonnigen Süden fährt: „Du hast es gut, da würde ich jetzt auch hinfahren!“ Das ist nicht Neid.
Ich meine diesen schmerzhaften, mitunter qualvollen Stich in Bauch oder Brust, der entsteht, wenn andere in deiner Umgebung vermeintlich mehr bekommen oder haben, vermeintlich erfolgreicher sind als du es bist.
Du hast das Gefühl, von deinem Vorgesetzten/deiner Vorgesetzten mit deiner Leistung, deiner Kompetenz nicht gesehen, gar übersehen zu werden, während deine Arbeitskollegin gefördert, anerkannt und wertgeschätzt wird?
Deine Freundin hat einen tollen Mann und du „krauterst“ immer noch als Single herum?
Dein Nachbar kann sich ein teures Auto leisten und bei dir reicht es gerade für eine gebrauchte, kleinmotorige Nuckelpinne?
Dies sind nur wenige von vielen Lebenssituationen, in denen Neidgefühle entstehen können, die sich in Brust und Bauch unangenehm bemerkbar machen als eine Mischung aus Scham, Unterlegenheit und ja, auch Verbitterung.
Wieso bekommen die anderen immer mehr als ich?
Neid lebt vom Vergleich. Wir vergleichen uns mit anderen Personen und nehmen im Vergleich einen Mangel wahr, der uns unzufrieden macht in Situationen, die uns wichtig sind oder eben auch bei Personen, die uns wichtig sind – nämlich dann, wenn wir glauben, den Kürzeren zu ziehen.
Neid ist eine zutiefst menschliche Regung. Doch da er an sechster Stelle der sieben Todsünden steht und wir uns unseres Neids schämen, setzten wir alles daran, ihn zu unterdrücken oder zu verdrängen. Ein guter Mensch ist schließlich nicht neidisch, oder? Und wer will schon ein schlechter Mensch sein!
Liebe Leserin, lieber Leser- nee! Lasst euren Neid zu, erlaubt ihm, euch zu zeigen, dass es euch an etwas mangelt. Schaut ihn an und nehmt ihn an als Kumpel, der euch etwas sagen will, als Weg zur Selbsterkenntnis:
Wieso empfinde ich diesen Mangel?
Es wird in der Psychologie unterschieden zwischen „hellem“ und „dunklem“ Neid, also zwischen konstruktivem und destruktiven Neid.
Wenden wir uns einmal der „hellen“, der konstruktiven Seite dieses lästigen Gefühls zu:
1. Nehmt den Neid an und analysiert ihn, wie schon etwas weiter oben beschrieben. Warum bist du neidisch?
2. Lass‘ dich durch den Erfolg des anderen motivieren, zu überlegen, was du in deinem Leben ändern kannst/musst, um ähnlich erfolgreich zu sein. Vielleicht hast du etwas übersehen, was du schon längst hättest tun können, z. B. einen Jobwechsel oder ein klärendes Gespräch? Möglicherweise musst du mehr Werbung machen für dein Unternehmen, das einfach nicht so läuft, wie es könnte?
Gibt es vielleicht eine innere Blockade, die dich davon abhält, erfolgreich in deinem Beruf zu sein, oder den richtigen Partner*in zu finden?
Und, ganz wichtig: Vielleicht sind deine Ziele auch ganz und gar unrealistisch? Dann hilft nur, sie loszulassen, bevor sie dich noch weiter quälen.
3. Schau hin, was du hast!
Erkenne deine eigenen Leistungen an, das, was du schon erreicht hast im Leben. Kannst du das?
Und bestimmt gibt es einiges, was bei dir gut läuft – es ist nicht alles schlecht!
Und hör‘ auf damit, dich selbst abzuwerten – das hast du nun wirklich nicht verdient!
Und dann fällt mir noch ein Satz ein, den ich irgendwann einmal aufgeschnappt habe:
Die Menschen sehen nur den gut bestellten Acker – doch die Harke daneben fällt ihnen nicht auf.
Wir alle neigen dazu, nur zu sehen, was wir sehen wollen, stimmt doch, oder?
Es ist blöd, neidisch zu sein, weil es uns weh tut. Und doch ist Neid ganz normal. Wichtig dabei ist, auch eigene Zufriedenheit zuzulassen und sich zu freuen an dem, was man hat.
Die hat gut reden?
Stimmt. Tatsächlich weiß ich, wovon ich rede! Natürlich war auch ich in der einen und anderen Situation neidisch, manchmal sogar immer wieder. Daher weiß ich auch, wie quälend Neid sein kann, und ich habe begriffen, dass Selbstabwertung alles nur noch schlimmer macht.
Neid könnte sich auf Dauer destruktiv entwickeln, in Missgunst umschlagen: Du gönnst dem andern seinen Erfolg nicht, machst ihn schlecht, wertest ihn ab. Daran können Freundschaften zerbrechen, die Stimmung im Arbeitsumfeld könnte darunter leiden und letztendlich: Wer ist der Verlierer? Du selbst. Menschen, die ihr ganzes Leben lang Neid empfinden, weil sie sich benachteiligt fühlen, können ernsthaft krank werden.
Das alles ist überflüssig wie ein Kropf! Und deshalb:
Solltest du trotz aller Bemühungen deinen quälenden Neid nicht loslassen können, könnte dir Hypnose helfen. Frag‘ doch einfach einmal dein Unbewusstes, wieso du so oft neidisch bist!
Woher kommt dieses Gefühl des Mangels?
Ich unterstütze dich dabei, den Mangel zu finden und zu heilen, so dass du dich dauerhaft von diesem quälenden Gefühl des Defizits befreien kannst.
Damit dein Weg zum Erfolg frei wird.